Der Begriff Imagination findet sich in der Literatur Rudolf Steiners mehrmals, beispielsweise in dem Buch „Stufen der höheren Erkenntnis“. Zitat: „Bei dem Geheimschüler auf dieser Stufe treten Bilder auf, genau so, wie wenn ein Sinnesgegenstand auf ihn einen Eindruck machen würde, sie sind so lebhaft und wahr, wie die Sinnesbilder, nur kommen sie nicht vom «Materiellen», sondern vom «Seelischen» und «Geistigen». Die Sinne bleiben dabei vollständig untätig. – Es ist einleuchtend, daß sich der Mensch diese Fähigkeit, inhaltvolle Bilder zu haben, ohne Sinneseindrücke, erste erwerben muss. Es geschieht dies durch die Meditation, durch die Übungen, welche in den Darstellungen des Buches «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?» beschrieben worden sind. Der auf die Sinnenwelt beschränkte Mensch lebt nur in dem Umkreis einer Bilderwelt, welche erst durch die Sinne in ihn Einlass gefunden haben. Der imaginative Mensch hat eine solche Bilderwelt, die von einer höheren Welt ihren Zufluß erhält. Es gehört eine sehr sorgfältige Schulung dazu, innerhalb dieser höheren Bilderwelt Täuschungen von Wirklichkeit zu unterscheiden.“
4 siehe Rudolf Steiner: „Die Stufen der höheren Erkenntnis“, GA 12, 1993, 7. Auflage, S. 36