Studienfächer der Hochschule

Studienfächer der Hochschule sind Fächer, in denen die Praxis einzelner Seelenübungen vertieft und ausgearbeitet werden. Zwei Studienfächer nehmen eine zentrale Stellung ein. Die Gestaltungsarbeit mit Yoga ist eines davon. Die Praxis der Meditation mit Vorstufe der Konzentrationsbildung ist das andere Studienfach. Zu den einzelnen Studienfächern erfahren Sie weiter unten Näheres.

Das Lernen an der Hochschule wird durch das Lehren gefördert. Als Lernender ist man gleichzeitig auch aufgefordert Gelerntes bei nächster Gelegenheit vorzutragen. Es werden häufig Kurzreferate vor den Mitstudierenden gehalten. Die Erfahrung zeigt, dass gerade im Vorbereiten eines Themas, sodann im Vortragen und anhand der Rückmeldungen der Mitstudierenden grosse Lernschritte erfolgen. Die Prüfungen an der Hochschule setzen sich zusammen aus Vorträgen zu einzelnen Themen, Anleiten von Seelenübungen, als auch im periodischen Verfassen von Schriften oder Darstellungen in Videoform zu selbst gewählten Inhalten der Geistschulung.

Yoga als Gestaltungsübung

In der spirituellen Hochschule lernt man die Yogaübung bewusst im Sinne des neuen Yogawillens zu formen. Man bildet Vorstellungen und bringt sie in einer Yogaübung zum Ausdruck, lernt die Yogastellungen bewusster kennen, empfinden und entwickelt die Fähigkeit den Körper bewusst zu führen.

Jede Übung besitzt neben der technischen Vollkommenheit auch eine ihr gemäße, von der Bedeutung und hineingelegten gedanklichen Aktivität getragene Expression. Diese Ausdrucksweise, diese Expression ist in diesem Yoga ein wichtiger Teil.

Heinz Grill (in seinem Buch Die Seelendimension des Yoga, S.74)

Textarbeit

Kern der Textarbeit ist, dass es um die Worte des Autors geht. Man denkt sich in den Gedanken eines Autors bewusst hinein, betrachtet objektiv die Worte und macht Gedanken anderer Menschen lebendig. Auch wenn es verschiedene Methoden der Textarbeit gibt, bleibt dieses Hauptziel in der Mitte der Arbeit.

  • Objektives Erfassen eines Textes
  • Bilden einer lebendigen Vorstellung bzw. Anschauung eines Textes
  • Unterscheidung von Projektion/Assoziation/Bewertung zu einer freien, objektiven Wahrnehmung
  • Weiterdenken aus einem Grundgedanken heraus

Wirkliche Aufmerksamkeit bedeutet bewusstes Einfühlen, bewusstes Sehen, bewusstes Wahrnehmen und ein gedankliches Vorstellen. Diese gedankliche und empfindende Aufmerksamkeit kann unendliche Tiefen und gewagte Höhen berühren. Wie ein Musikinstrument gestimmt und im gegenseitigen Klingen wahrgenommen wird, so kann auch das Wort durch eine konkrete, regsame Außenwahrnehmung richtig gehend gesehen und gefühlt werden.

Heinz Grill, Das Lesen und der Aufbau von Ätherkräften

Meditation

Die Gegenständliche Meditation

Der spirituelle Lehrer Heinz Grill beschreibt den Wert der gegenständlichen Meditation darin, dass man erst durch diese zu einem erweiterten Denken und Wahrnehmen gelangt. Bei der nichtgegenständlichen Meditation, auch wenn sie leichter zu praktizieren ist, erreicht man maximal einen kurzzeitig veränderten Gefühlszustand, aber man kann kein erweitertes Bewusstsein entwickeln.

  • Subjekt-Objekt Gegenüberstellung
  • Platzierung eines Gedankens
  • längeres Halten eines Gedankens
  • Konzentration
  • Ätherfreisetzung durch einen Gedanken

Für eine erfolgreiche Meditation muss immer das Objekt der Betrachtung ausreichend beziehungsvoll und konkret zur Anschauung gelangen. Ein schnelles Vorbeistreifen am Inhalt, ohne klare ruhige Bewusstheit, könnte niemals zu einem erweiterten geistigen Fühlen und Wahrnehmen
führen.

Heinz Grill (Meditationsinhalt 140; 28.5.2022)

Wenn Sie regelmäßig kostenlose Meditationsinhalte zu zeitaktuellen Themen und Fragestellungen von Heinz Grill erhalten wollen, dann wenden Sie sich bitte an folgende Email-Adresse: meditationsinhalte@mail.de .

In folgenden Meditationsinhalten hat Heinz Grill besonders die gegenständliche Meditation näher beschrieben und erklärt. Wollen Sie nachträglich diese Meditationsinhalte anfordern, können sie sich ebenfalls an diese Emailadresse wenden.

Weitere Seelenübungen – Begriffe neu beleben

Eine freie und immer wieder neue Verbindung und Beziehung zu unseren Mitmenschen, zu Gegenständen oder Situationen ist jedoch nicht selbstverständlich. Unabhängig von persönlichen Erwartungen, Emotionen und Gewohnheiten in eine freie und objektive Beziehung zu treten, das soll in den Seelenübungen trainiert werden und genau das ist es, was man als Mensch meist nicht automatisch tut.

Begriffe neu beleben
Betrachtung eines Begriffes in drei Stufen:
1. Der Begriff im Alltag
2. Erweitertes Verständis – Gefahren
3. die idealste Formulierung eines Begriffes

Die Seelenübungen sollen jeden Menschen dazu befähigen, wie er frei, freilassend und selbständig eine bewusste Beziehung zu einer Sache, einem Menschen, einem Begriff oder einem Gedanken aufbauen kann. Wendet man sich einem Objekt hin und begegnet man diesem frei, so entstehen nicht nur für einen selbst neue Lebenskräfte, sondern ebenfalls für das Objekt.

Zukunftsperspektiven

Wie könnte es sein?

Habe ich es schon gedacht, wie es sein könnte oder warte ich immer noch ab?

Das Fach Zukunftsperspektiven beginnt damit, dass man das zu denken beginnt, was noch nicht ist, dass man denkt, wie es sein könnte. Man denkt Schritt für Schritt von der Idee bis in die konkrete Praxis. Nur all das, was wirklich gedacht ist, das kann sich auch verwirklichen. In einer Haltung, in der man Dinge ablehnt, existiert noch kein zukunftsfähiger Gedanke, zu dem man stattdessen hinstreben könnte.

  • Entwicklung von Idealen
  • Formulieren von Zielen
  • Konkretisieren von Zielen
  • Vorstellungsbildung von Zielen in Zusammenhang mit einem universal gültigen Ideal

Rhetorik

Auf was kann man achten beim Vortragen, beim Sprechen?

  • Bildhaft sprechen, mit Bildern und Gegenbildern (Eigenschaften, Zusammenhänge, Beschreibung – nicht Wertung, Ordnung, Logik, Ziel
  • Rahmen, Kontext, Hinführung, Orienierung, Bewegung zum Zuhörer
  • exoterisch (einfach, authentisch, konkret, praktisch, unkompliziert)
  • Haltung, Motiv
  • Ausgang und Schluss: die Gesetzmäßigkeit platzieren
  • Perspektiven sollen entstehen

Umgang mit dem Bösen

Allgemein Im Leben und auf dem geistigen Schulungsweg ist der Einzelne nicht nur förderlichen Kräften, sondern auch Negativem und Destruktivem ausgesetzt. Je nach Umgang können diese Kräfte – die innerhalb und ausserhalb des Menschen walten – den Einzelnen schwächen oder stärken.

Dieses Studienfach beschäftigt sich mit Fragen wie:

  • In welchen Formen tritt das Böse in Erscheinung?
  • Wie studiert und erkennt man die Kräfte des Bösen?
  • Wie kann das Böse für Entwicklung und Aufbau genutzt werden?

Die Auseinandersetzung mit dem sogenannten Bösen stellt einen gewagten aber sehr wirksamen Schritt zur Reifewerdung der inneren Willensstrukturen eines jeden Menschen dar.

Heinz Grill
Das Antlitz des Bösen nach einer Skulptur von R. Steiner