Wie kann der Mensch den Wärmeäther erschaffen?

Eine inhaltliche Zusammenfassung aus dem Seminar „Geistiges Schauen“
Vom 29.4 bis 1.5.2023 in „Naone“, Referent und inhaltliche Leitung: Heinz Grill

Wie kann der Mensch den Wärmeäther erschaffen, ihn metaphysisch erschauen und seine Wirkungen studieren, damit eine bestmögliche Beziehung und Erkenntnis zum Wärmeäther entsteht?

Heinz Grill begann seine Ausführungen mit einem Zitat aus dem Johannes Prolog 1:1-5

Im Anfang war das Wort, / und das Wort war bei Gott, / und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott.

Johannes Prolog 1:1-5


Zu einem besseren Verständnis ersetzen wir das „Wort“ durch den Begriff „Gedanken“. Dadurch ergibt sich die logische Folgerung, dass alles im Gedanken beginnt. Was ist somit der Gedanke? Der Gedanke ist geistige Substanz oder die geistige Idee. Die Bewusstseinsarbeit, vom Gedanken auszugehen, erfolgt aus dem sechsten Zentrum. Für ein besseres Empfinden zum sechsten Zentrum machten wir eine Vorstellungsübung zum Wärmeäther: Eine Kreisform mit bläulichem Farbton, die zentrierend nach innen und gleichzeitig offen nach außen wirkt.

Warum wollen wir ein metaphysisches Schauen entwickeln?

Aus den verschiedenen Beiträgen ergab sich die Fragestellung:

Warum wollen wir ein metaphysisches Schauen entwickeln?

Dazu wurde zusammengetragen, mit welchem Ziel jeder den Kurs geistiges Schauen besucht. Beispielhaft wurde genannt: Ich will bessere Entscheidungen treffen. Die genannten Ziele stellten grundsätzlich mehr einen Wunsch oder ein Ergebnis dar und waren noch nicht ausreichend als konkretes Ziel gedacht und formuliert. Entscheidet sich der Mensch wirklich, geistig schauen zu wollen und entwickelt er eine praktische Zielvorstellung, wie z.B. Heilkräfte für seine Umgebung bereitzustellen, kann er dies auch konkret und authentisch formulieren. Der Mensch wirkt ausstrahlend wie eine Sonne, indem er ausgehend von einer Idee diese immer tiefer ausarbeitet, bis ein ideales Empfinden entsteht und schließlich die geistige Substanz als realisierte Persönlichkeit im Leben ihren Ausdruck findet.

Für diese Bewusstseinsarbeit ist eine grundlegende Disziplin erforderlich, die aber nicht zu einseitig werden darf. Die eigenen Bedürfnisse müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zu TAPAS, dem Feuer der Disziplin, stehen. Gerade in Zeiten der Isolation und nicht verdaubaren Lügen erscheint der Geistschulungsweg als zu schwierig und man sucht Kompensation in der Befriedigung der Bedürfnisse. (Siehe Tafelbild)

Im Weiteren erfolgte die Konzentrationsübung zum Wärmeäther mit der Fragestellung: Wie wirkt der Wärmeäther auf die inneren Organe?


Vorgehensweise zur Konzentrationsübung siehe auch 5. Seelenübung(1): Eine klare und ruhige Vorstellung vom Wärmeäther bilden, die Fragestellung im Hintergrund belassen, keine Spekulationen zulassen und immer wieder in der Vorstellung des Wärmeäthers ansetzen und warten, bis sich eine Empfindung aus dem Bild ausspricht.

1 Vgl. Heinz Grill „Übungen für die Seele“, STW-Verlag

Wesentliche Ergebnisse der Konzentrationsübungen zum Wärmeäther

Wesentliche Ergebnisse der Konzentrationsübungen zum Wärmeäther waren: Die Organe werden wie neu erschaffen, sie können Ihre ursprüngliche Funktion wiedererlangen, das Organische zieht sich zurück, das Begierdeleben schweigt und das Blut wird ruhiger. Gemeinsam führten wir, ohne die Anwesenheit von Heinz Grill, eine Seelenübung zum Wärmeäther aus (4. Seelenübung: die Annäherung an die energetische, seelische und geistige Substanz von Begriffen).

Mit dieser Seelenübung werden Begriffe, die meist im Alltag ganz oberflächlich verwendet werden, in ihrer Tiefe ergründet und in einem idealen Sinn wie neu erschaffen. Diese Übung stärkt die Beziehungsfähigkeit des Menschen. Gemeinsam beantworteten wir nochmals die Frage: Wie erschafft man Wärmeäther und was verhindert ihn? Bei einem wahren, universal gültigen Gedanken ansetzen, den Inhalt nach logischen Kriterien ausarbeiten, in Bezug zu den verschiedenen Ebenen des Daseins bringen und den Gedanken in eine praktische Umsetzung bringen, erschafft den Wärmeäther. Lügen, Suggestionen, Schuldzuweisungen, dogmatische und übergriffige Verhaltensweisen und Bindungsstrukturen aus egoistischem Verhalten verhindern den Wärmeäther.

„Phänomen der Zeit“

Am Sonntagnachmittag hielt Ludwig Meindl In Tenno einen interessanten Vortrag zu dem „Phänomen der Zeit“. Dazu regte Heinz Grill eine weitere Forschungsarbeit mit folgender Fragestellung an: Wie erleben wir hier im Irdischen die Zeit und wie erleben die Verstorbenen im Jenseitigen die Zeit? Im Jenseitigen muss es ganz anders sein…


Für eine erweiterte Betrachtung der Wirkungen des Feuer- bzw. Wärmeäthers stellte uns Heinz Grill folgende Frage: Wie wirkt im Allgemeinen der Feueräther auf die Gesundheit? Der Feueräther ist wie eine Berührung ohne Berührung; mit dem Begehren weicht auch das Bedrängen der Zeit zurück. Das schaffende Prinzip rückt mit einer freudigen Empfindung näher. In der Folge schaut man dem Zeitgeschehen anders und freier zu. Der Feueräther kann das Herz immer wieder wie neu schaffen. Es finden erste Verwandlungsprozesse statt. Als sehr kritischen Punkt in der Entwicklungsfrage nannte Heinz Grill die Unterlassungen. Dazu zitierte er folgenden Text von Rudolf Steiner(2):

Alle Unterlassungssünden des Denkens bohren sich gleichsam wie Finsternis in das aus dem Weltenfühlen einströmende Licht. Und in ähnlicher Weise bohren sich unsere Unterlassungssünden in Bezug auf das Fühlen hinein in die Kräfte unserer Bewegungen, und unsere Unterlassungssünden in Bezug auf das Wollen hemmen die ordnende Tätigkeit des Weltendenkens.

2 Vgl. Rudolf Steiner GA 119, Seite 123

Optio Fundamentalis

Heinz Grill erweiterte das Thema mit der grundsätzlichen Entscheidung, der optio fundamentalis, die jeder Mensch zum richtigen Zeitpunkt zu treffen hat (Kairos, Gott der günstigen Gelegenheit), mit der das Fundament für das Leben gelegt wird. Die Entscheidungen sollten nach den günstigsten Entwicklungsmöglichkeiten getroffen werden. Eine fundamentale Unterlassung begeht der Mensch, wenn er keine Entscheidung trifft.


Abschließender Gedanke: Der geschaffene Wärmeäther fördert die Beziehungsfähigkeit des Menschen als einen weiteren Kulturbaustein für die gesamte Weltenschöpfung.

Zusammenfassung eines Studienteilnehmers

(Seminarorganisation: Alfons und Gabriele Weindorf)