„Grundlagen für erweiterte Beziehungsentwicklung“
Referenten: Prof. Dr. Dr. Christian Schubert, Michael Hüter
Moderation: Heinz Grill
Die Vorträge von den Referenten Prof. Dr. Dr. Christian Schubert und Michael Hüter zu o.g. Thema wurden mit Hilfe der Moderation von Heinz Grill und einem sehr interessierten und engagiertem Publikum vielfältig bewegt und weiterentwickelt.
Herr Hüter zeigte im Verlauf der Tagung sehr deutlich auf, dass der Mensch durch die in unserer gegenwärtigen Kultur einseitige materialistische Prägung in den meisten Lebensbereichen trennenden Kräften ausgesetzt ist. Der Bezug zum Gesamten ist dem Menschen zunehmend abhanden gekommen. Durch diesen Verlust der Beziehung zu den Mitmenschen, zur Natur und zu den seelisch-geistigen Welten, erleben sich viele Menschen und vor allem die Kinder zunehmend isoliert und wie verloren.
Herr Schubert führte die Teilnehmer in die komplexe Sichtweise der „Biopsychosozialen Medizin“ ein, in der der Mensch als ein Ganzes gesehen wird. Er zeigte mit eindrucksvollen Bildern, wie auch in der Natur das Gesamte wieder im kleinsten Detail zu finden ist und machte damit auf die sog. „Fraktale-Geometrie“ aufmerksam. Damit eröffnete er den Teilnehmern eine spezifische Wahrnehmung: Das Ganze spiegelt sich im Kleinen wieder. Beim Menschen sehen wir z.B. in Verhaltensmustern und Wiederholungszwängen, dass sich ein Lebensmuster wiederholt und bis in die physische Ebene des Menschen auswirkt.
Heinz Grill beantwortete seine Frage:
Was ist Geist?
mit den Worten:
Die Entwicklung. Der Mensch ist zur Entwicklung verpflichtet.
Damit wurde deutlich, dass der Mensch – anders als die Natur – seine Muster ändern kann und dies auch tun sollte. Im ganz praktischen Sinne konnten alle Teilnehmer diese Fähigkeit des Menschen – Neues zu schaffen – in einer Übung erfahren, die Heinz Grill anleitete:
Man stelle sich eine hochstrebende vertikale Linie vor. Sie kann durchaus unendlich nach oben, fein dynamisch aufstrebend, gedacht werden.
Heinz Grill
Die Übenden konnten erleben, dass mit einer Vorstellung etwas geschaffen werden kann, das vorher noch nicht existierte. Sie beobachteten, dass sich nach einiger Zeit die Wirbelsäule entsprechend dem Bild der vertikalen Linie aufrichtete. Durch die gezielte, gedankliche Wahrnehmungs- und Vorstellungstätigkeit konnten sich neue Lebenskräfte (auch Ätherkräfte genannt) erbauen. Es wurde deutlich, dass das Feinere auf das Gröbere wirkt; man kann auch sagen: Das Geistige erschafft die Formen im Irdischen.
Damit es jedoch zu einer neuen Ätherbewegung im Menschen kommen kann, braucht es die bewusste Wahrnehmung, die mit der Führung der Sinne und einer konkreten Gedankenbildung zu einem Objekt im Außenraum entsteht. Dies kann auch eine neue noch unbekannte Idee sein, die zu einem weiterführenden Inhalt erarbeitet wird. Von dieser Führung des Bewusstseins ausgehend (sie entspricht der Ich-Kraft des Menschen) kann der Mensch mit Hilfe seiner „Seelen-Bewusstseinskräfte“ (dem Denken, Fühlen und Handeln) einen schöpferischen Prozess aktivieren und diesen bis zur Manifestation in das irdische Leben führen.
Durch diesen Prozess, der im freien und konkreten Gedanken beginnt, bildet sich eine neue Kapazität im Menschen. Ein neues Muster, das der neuen Idee entspricht, entsteht. Hier sehe ich große Möglichkeiten für die Forschung und sehe auch einen zukünftigen Therapieansatz: Die Schulung des Menschen in der Fähigkeit, die alten Muster – die sog. psychischen Fraktale – eigenständig zu überschreiben. Dies geschieht, indem er zu neuen Inhalten ausdauernd und vertiefend in Beziehung tritt und damit neue Gedanken-, Empfindungs- und Lebensbewegungen schafft.
Das selbstaktive und tiefere In-Beziehung-Treten zu einer Sache, einem Objekt, einem Menschen oder einer Aussage wird notwendig sein, damit für die Zukunft erstarrte Lebens- wie auch Kulturmuster überwunden werden können.
Beitrag von Irmgard Lindner