Der Studienbetrieb an der Hochschule ist ein Zusammenwirken von Dozenten und Studierenden. Im Mittelpunkt steht ein Thema oder ein von den Dozenten gewählter Inhalt. Die Dozenten geben der Stunde eine Führung, indem sie das gemeinsame Arbeiten zum Thema hin fördern, als auch moderieren. Die Studienteilnehmer sind in der Hochschule ebenfalls aktiv an der Themenausarbeitung beteiligt. Durch Beiträge von Studienteilnehmern und der fachlichen Themenaufbereitung der Dozenten gestaltet sich im Sinne des sozialen Prozesses ein geistiger Studieninhalt so aus, dass sogenannte Lebenskräfte geschaffen werden. Ganz besonders ist dies der Fall, wenn Heinz Grill selbst Impulse gibt, Übungen anleitet und mit den Studierenden ein Thema ausformt.
Ablauf
09:00 – 11:00
Kurze Einführung in das Thema des Tages
Yogatraining
11:00
Erste warme Hauptmahlzeit
Bezüglich des Essensrhythmus gibt es eine neue Idee, die die Möglichkeit eröffnet, mit zwei Mahlzeiten am Tag (um 11:00 Uhr und um 18:00 Uhr) aus den eigenen Essgewohnheiten herauszutreten.
Durch das Wegfallen des Frühstücks entsteht ein zusätzlicher Zeitraum für die gedankliche Ausrichtung auf den Tag.
Mit diesem neuen Rhythmus kann eine Entlastung im Stoffwechsel beobachet und eine Veränderung in der körperlichen Konstitution erforscht werden.
ca. 12:00 – 13:00
Textarbeit mit einem ausgewählten Text, entsprechend der Seelenübung „Die Arbeit mit dem Wort und der Aufbau von Ätherkräften“.
13:00 – ca. 17:30
Praxisbezogene Einheiten in den unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen:
Innen- und Aussengestaltung, Kunst, Musik, Kultur, Ökologie.
Einheiten zur Vertiefung von Meditation und Seelenübungen
Eigenständiges Studium
18:00
Zweite warme Hauptmahlzeit / Abendessen
Kennenlernen einer heilsamen Ernährung. Grundlage sind die Gedanken und Inhalte von Heinz Grill, z.B. aus seinem Buch „Ernährung und die gebende Kraft des Menschen.
ca. 18:45 – ca. 19.30
Abendeinheit, von Heinz Grill oder anderen Referenten moderiert:
Zusammenfassen und Reflektieren der erarbeiteten Inhalte des Tages,
Rhetoriktraining, Ausblick auf den kommenden Tag
19:30
Möglichkeit eines Kurzvortrages von Studienteilnehmern
Eigenständige Tagesreflexion, Tagesrückschau, Führen des Studienbuches
Das Yogatraining
Die Teilnahme an der Yogaeinheit ist für jede Person möglich, gleich welche Erfahrung und Beweglichkeit vorhanden ist. Im Vordergrund steht die Gestaltung einer Übung aus dem Bewusstsein. Man bildet Vorstellungen, die den geistigen Gesetzen der jeweiligen Yogaübung zu Grunde liegen und bringt sie zum Ausdruck. Z.B. werden die Bewegungsprinzipien der einzelnen Chakren in der Yogastellung studiert und trainiert. Über diesen Weg von einem Gedanken auszugehen und von da heraus den Körper zu formen, gewinnt das Yogatraining mehr an Leichtigkeit und erhält einen künstlerischen und gestalterischen Charakter. Dieses mit Hilfe der Übungen gewonnene Verständnis lässt sich in das soziale Leben übertragen.
Grundlagen sind die Inhalte von Heinz Grill durch ihn persönlich und aus seinen Büchern, z.B.: „Die Seelendimension des Yoga“ und „Der freie Atem“.
Die Textarbeit, Seelenübungen und Meditation
In der Textarbeit wird das bewusste, objektive Lesen und Vorstellen eines Textes, in dem eine innere Weisheit oder eine geistige Essenz lebt, geschult. Es entsteht die Erfahrung, dass der Gedanke vom Leser neu erschaffen wird, und dadurch erst seine inneliegende Weisheit und sein Licht zur Empfindung und zum Ausdruck gelangen.
„Wichtig ist es, dass sich der Leser der schöpferischen, Äther erzeugenden Tätigkeit bewusst wird.“
Zitat von Heinz Grill aus dem Buch: Übungen für die Seele
Jede Seelenübung beginnt mit einer konkreten Aufmerksamkeit und Wahrnehmung zu einem sichtbaren Objekt oder einem gedanklichen Inhalt. Ziel ist, dass sich das Objekt selbst in seiner tieferen Realität dem Betrachter eröffnet. So führen die Übungen an die verborgene seelische Welt heran, die hinter den sichtbaren Erscheinungen liegt und sich über feinere, stille Wahrheitsempfindungen ausdrückt.
Folgende Seelenübungen werden im Studienbetrieb regelmäßig praktiziert:
• Weisheitskräfte in der Natur und die Signatur einzelner Pflanzen
• Die Annäherung an die energetische, seelische und geistige Substanz von Begriffen
• Die Konzentration
• Das rechte Urteil
„Das Erleben in der Seelenübung ist in die Welt hinein ausgerichtet, es sucht eine Beziehung zu der Erde und den Erscheinungsformen und sucht gleichzeitig den verborgenen Geist hinter der sinnlichen Wahrnehmung.“
Zitat von Heinz Grill
Für die Praxis der gegenständlichen Meditation werden im Studienbetrieb die Grundlagen erarbeitet und vertieft. Zu Beginn wird ein Meditationsobjekt, d.h. ein inspirativer Inhalt oder ein Gegenstand, gewählt. In einer Art Dualität, vom Ich zum Objekt, liegt der Ausgangspunkt zur Meditation. Der Übende vereint sich nicht sogleich mit dem Objekt, sondern schult sich in der objektiven Anschauung, in der bildhaften Vorstellungstätigkeit und Konzentrationsentwicklung. Die innere Ruhe und die Konzentration, sama* und dharana, bilden vorbereitende Schritte für die Meditation, dhyana.
„Das Meditationsobjekt soll gegenständlich, klar und in seiner ganzen Möglichkeit zur Wirklichkeit werden.“
Zitat von Heinz Grill aus Meditation Nr: 196
*sama, dharana, dhyana sind Begriffe aus dem sanskrit für innere Ruhe, Konzentration und Meditation
Die Innen- und Außenraumgestaltung
Gestaltungsarbeiten im Innen- und Außenbereich sorgen für Erfahrungen in der praktischen Umsetzung von Idealen. Gemeinsame künstlerische Gestaltungen im Außen- und Innenbereich unter Anleitung ermöglichen jedem Menschen neue Erfahrungen, wie man spirituelle Inhalte in der Praxis umsetzen kann. Beispiele für die Gestaltung sind Wandmalereien, Farbgestaltungen oder die Verschönerung von Räumen mit Steinen und Fliesen. Das gemeinsame Zusammenwirken wird anhand des sozialen Prozesses entwickelt.
Je mehr der Mensch eine Idee aus der geistigen Wirklichkeit wahrheitsgetreu und fleißig verwirklicht, bis sie sozialfähig und allgemein mitteilbar in der Welt ist, desto mehr erkraftet das Herzzentrum.
Heinz Grill (in seinem Artikel: Die Wirkung des einzelnen Individuums auf die gesamte Weltlage)
Die Kultur- und Wandertage
Einmal pro Woche verlässt der Studienkurs seine gewohnte Studienumgebung in Lundo und fährt zu einem der umliegenden Orte. Ziel eines Kulturtages ist es, durch bewusstes Wahrnehmen und Erkennen andere Orte mit einem wachen und aufmerksamen Bewusstsein zu begegnen und zu erheben. Die Natur, der ausgewählte Ort oder die Menschen werden zum Gegenstand der Betrachtung.