Inhalte aus dem Studienthema Ende April 2023
Der Wärmeäther
Ende April wurden an der spirituellen Hochschule Studieninhalte zum sog. Wärmeäther bewegt. Was können wir unter diesen Begriff verstehen? Wie entsteht der Wärmeäther?
Der Wärmeäther ist einer der vier Äther, der zum sogenannten Ätherleib gehört und sollte nicht mit der physischen Wärme verwechselt werden. Rudolf Steiner hat folgende Unterscheidung geprägt: Wärmeäther, Lichtäther, chemischer oder Zahlenäther und Lebensäther. Im ganz einfachen Sinne ausgedrückt, erleben wir den Ätherleib als Lebensenergie, die den physischen Leib belebt.
… Ätherkräfte sind nicht physische Kräfte, sondern jene feinen Lebenskräfte, die eine Art vermittelnde und gestaltbildende Tätigkeit aus dem Geiste zum Körper bringen.
Heinz Grill, Die Signaturen der Planeten und die seelisch-geistige Entwicklung in der Pädagogik, Seite 65
Auf dem geistigen Schulungsweg wird es für den Studierenden zunehmend wichtig, die oben genannten vier Äther in die richtige Ordnung zu führen, um neue Lebenskräfte, die nicht aus den Genen oder vergangenen Lebensbewegungen kommen, durch geistige Tätigkeit zu erbauen.
Der Wärmeäther entsteht, wenn wir einen freien, universalen Gedanken mit konkreter Bewusstseinsaktivität zu differenzierten Vorstellungsbildern ausgestalten; daraus eröffnen sich neue und ideale Empfindungen und in der Folge gebiert sich die Kraft zur Umsetzung des Gedankens ins praktische und soziale Leben. Der Mensch erlebt sich in diesem Schöpfungsprozess zentriert im Gedanken und gleichzeitig geöffnet zum Raum. Er erlebt sich als Individualität und auch verbunden mit einem großen Ganzen.
Am Anfang ist die Idee – am Ende zeigt sich diese realisiert als authentische Kraft in der Persönlichkeit und in ihrem Werk. Der Kreis mit einem Mittelpunkt beschreibt diese Ordnung und ist das Symbol des Wärmeäthers:
Der Wärmeäther drückt sich unmittelbar im sozialen Prozess oder Herzprozess aus. Die folgende Abbildung stellt die vielseitigen Bewegungen dar, die aus einem Ideal in den sozialen Raum geführt werden und rückwirkend eine neue Mitte bilden:
Der Soziale Prozess
… Der soziale Prozess verkündet sich nicht in einem für sich abgeschlossenen, einsamen und isoliert stehenden Kreis, sondern in Bewegungen, die ineinander sich gegenseitig erbauen und eine integrative, harmonische Gestalt hervorbringen. Eine wirkliche gedankenbildende Tätigkeit, die aus dem Ich motiviert ist, führt immer zu einer größeren Harmonie, und rückwirkend legt diese ein Zentrum in der Persönlichkeit an.
Bild und Text von Heinz Grill, „Das Wesensgeheimnis der Seele“, S. 212
Die Wirkungen des Wärmeäthers sind zentrierend, differenzierend und verbindend. Die inneren Organe des Körpers werden strukturierter geformt; bis in die Tiefe des Zellsystems hinein findet eine Erneuerung statt. Es entsteht das Erleben von Ruhe bei gleichzeitiger großer innerer Aktivität.
Für mich wurde während dieser Tage deutlich, wie notwendig in unserer gegenwärtigen Zeit das Erbauen des sozialen Prozesses und des Wärmeäthers ist. In den Tätigkeiten und bei allen Begegnungen kann dadurch ein unmittelbar wirkender, heilsamer Prozess entstehen.
Irmgard Linder