Die objektbezogene Meditation

Studienthema vom August 2023

In den letzten Wochen wurde an der freien spirituellen Hochschule das Thema der Meditation, die praktische Umsetzung und ihre gesundheitliche Wirkung, intensiv bewegt.

Die objektbezogene Meditation

Das Ziel dieser Meditationstätigkeit ist die tiefere Erkenntnis eines universalen Gesetzes oder eines Weltenphänomens.

Der Übende beginnt in der Sitzhaltung (am Boden oder Stuhl, aber ohne Anlehnung) mit aufgerichteter Wirbelsäule und geöffneten Augen, das ausgewählte Objekt in die bewusste Vorstellung zu rücken. Damit richtet er seine Aufmerksamkeit von sich weg zu einen – für ihn zunächst – noch neuen Gedanken. Es ist tatsächlich ein Grenzüberschreiten von dem bisherigen bekannten Wissen weg zu einem noch völlig unbekannten Objekt hin. Wiederholt setzt sich der Übende auf diese konkrete Weise mit seiner Gedanken- und Sinnestätigkeit zu dem Objekt (z.B. eine Pflanze, ein Kunstwerk oder ein spiritueller Inhalt) in Beziehung.

Allgemein kann man zwei Methoden der Meditation unterscheiden: Die objektbezogene Meditation, die hier an der Hochschule praktiziert wird und die nicht objektbezogene Meditation. Bei der objektbezogenen Meditation tritt der Übende wach und aktiv einem ausgewählten Objekt gegenüber, während er in der nicht objektbezogenen Meditation bei sich bleibend meditiert.

Mit dieser aktiven und freien Beziehungsaufnahme zum Objekt entsteht der sog. Lichtseelenprozess*: Der Engel als schöpferische Instanz führt den Gedanken immer näher heran und vertieft die Empfindung. Das Objekt spricht sich dadurch zunehmend zum Übenden empfindsam aus. Durch die Empfindungsbewegung entwickeln sich neue Lebenskräfte, die auch Lichtätherkräfte genannt werden. Gelingt dieser oben beschriebene seelische Prozess, entsteht ein lichtes Ätherkräftewirken, das sich strukturbildend bis in den Zellorganismus und belebend auf den gesamten Körper, wie auch auf das Umfeld auswirkt.

Die Seelenkräfte* werden durch die objektbezogene Meditation gegliedert und in eine höhere Dimension angehoben. Hierzu ein Zitat von Heinz Grill:

Im Allgemeinen bewirkt diese hier vorgestellte Meditationstätigkeit ein reineres Denken, das sich im inhaltlichen Gedanken gründet, ein seelisches Empfinden, das sich wie eine neue Lebenskraft entwickelt und schließlich einen ruhigen Willen, der sich als potentielle Kraft zurückhaltend wie eine große Sicherheit äußert. Das Seelenverhältnis im Denken, Fühlen und Willen gliedert sich harmonisch und gewinnt eine Lebendigkeit mit einer sehr dynamischen Ausstrahlung.“

Heinz Grill
Meditationsinhalt 203, vom 12.8.2023

* Zur weiteren Vertiefung dieses Themas, kann das Buch von Heinz Grill: Die Heilkraft der Seele, Der Lichtäther und der Lichtseelenprozess, Stephan Wunderlich Verlag, dienen.

*Die drei Seelenkräfte benennt Heinz Grill als das Denken, das Fühlen und den Willen.

Wird die objektbezogene Meditation auf ein ausgewähltes Ideal ausdauernd und sorgfältig gepflegt, entsteht zunehmend die authentische Kraft, um dieses Ideal in das soziale Leben hineinführen zu können. Der Mensch kann einen aktiven und harmonischen Standpunkt zwischen der geistigen Welt und dem irdischen Dasein einnehmen.

Irmgard Lindner